Label für alte Heizungen
9.1.2017
Neues Pflichtprogramm für Schornsteinfeger: Seit dem 1. Januar 2017 sind Bezirksschornsteinfeger verpflichtet, über 15 Jahre alte Heizgeräte mit einem Effizienzlabel zu versehen. Das Label hat die Bundesregierung bereits Anfang 2016 eingeführt. Bisher wurden die Etiketten jedoch auf freiwilliger Basis ausgestellt.
Hinreichend bekannt ist inzwischen, dass veraltete Heizungen unnötig viel Energie verbrauchen. In Deutschland betrifft das etwa drei Viertel aller Anlagen. Moderne Heizgeräte kommen mit bis zu 20 Prozent weniger Energie aus. Auch das hat sich längst weitgehend herum gesprochen. Auf diese Weise können Haushalte ihre jährlichen Heizkosten und den Ausstoß an klimaschädlichem CO2 deutlich reduzieren. Laut Bundeswirtschaftsministerium sind in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus nach Einbau eines modernen Kessels Einsparungen von bis zu 400 Euro im Jahr möglich.
Die Kennzeichnungspflicht gilt für Heizgeräte, die bereits seit über 15 Jahren ihren Dienst tun. Hauseigentümer mit einem entsprechenden Gerät erhalten das Label automatisch bei der nächsten Prüfung ihrer Anlage durch den Bezirksschornsteinfeger. Das Etikett bringt allerdings zunächst keine Verpflichtungen für den Eigentümer mit sich. Es soll vielmehr die Energieverschwendung optisch bewusst machen, gewissermaßen ein schlechtes Gewissen provozieren, sollte sich ein Hauseigentümer einmal in den Heizungskeller verirren.
Das Label selbst ist kein Unbekannter. Denn es wird die gleiche Farb- und Buchstabenskala genutzt wie beim EU-Effizienzlabel, mit dem Haushaltsgeräte und seit 2015 auch neue Heizgeräte gekennzeichnet werden. Die Klasse E (dunkelrot) steht für mangelhafte Effizienz. Ob aber allein dieser Anblick den Renovierungsstau im Heizungskeller auflösen hilft, wird vielfach bezweifelt. Dabei gibt es gute Gründe, sich künftig an der dunkelgrünen Farbe der Effizienzklasse „A++“ zu erfreuen. Denn es ist nicht nur der emotionale Faktor „gutes Umwelt-Gewissen“, sondern auch der Kosten-Faktor, der den Anreiz bildet. Neben der Ersparnis bei den Heizkosten ist es die finanzielle staatliche Unterstützung. Das CO2-Gebäudesanierungsprogramm fördert den Einbau effizienter Heizungen und das Marktanreizprogramm (MAP) unterstützt die Nutzung erneuerbarer Energien. Seit August 2016 bezuschusst der Staat außerdem den Austausch von Heizungspumpen und den hydraulischen Abgleich von Heizungsanlagen. Das ist besonders dann von Bedeutung, wenn der Heizkessel selbst uptodate ist, aber die Peripherie Einsparungsmöglichkeiten bietet.
Neben den offiziellen staatlichen Informationsquellen bietet der Spitzenverbandes der Gebäudetechnik VdZ informelle Unterstützung an: www.intelligent-heizen.info.