Emaillierte Badprodukte werden spanisch

Foto: Alape/Roca

Eines der Opfer der nicht nur der schwächelnden Baukonjunktur, sondern auch der Kostenexplosion in Sektor Rohstoffe und Energie ist wie berichtet der Goslaer Sanitärhersteller Alape. Das Unternehmen, zuletzt Tochter der Dornbracht AG, hatte wie berichtet im Sommer 2023 Insolvenz angemeldet. Das auf design-orientierte Badprodukte aus emailliertem Stahl spezialisierte Unternehmen hätte, so die Begründung, mit seiner energieintensiven Produktion unter den neuen Rahmenbedingungen nach der Energiewende nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können. Das sah die spanische Roca Gruppe, eine der großen europäischen Sanitärhersteller, anders und setzte jetzt erstmals seinen Fuß auf deutschen Boden. Im Rahmen ihrer Expansionspolitik übernimmt Roca am 16. Oktober 2023 die Alape GmbH und rettet so das 1896 gegründete Unternehmen vor dem Aus. Wie es in der Presserklärung heißt, bedeutet das auch für immerhin rund 90 Mitarbeitende eine erfreuliche Perspektive. Für 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nicht übernommen werden konnten, werde mit einer Auffanggesellschaft ein sozialverträglicher Übergang geschaffen werden.
Alape soll auch in Zukunft unabhängig mit eigener Marke und Geschäftsstrategie agieren und von einem „Dreigestirn“, das sich aus bisherigen leitenden Personen des Unternehmens zusammensetzt, geführt werden.

Wir werden die Marke im Premiumsegment fest verankern und behutsam weiterentwickeln.
Andrea Jürgens, Marketing and Design Director

Das Werk am Standort Hahndorf in Goslar bleibt als Innovations- und Produktionszentrum der 125-jährigen Traditionsmarke erhalten und werde in der auf dem Markt bekannten Mischung aus Manufaktur- und Hightech-Fertigung die Waschtischlösungen aus emailliertem Stahl produzieren.

Hauptziel der Aufnahme in die Roca Unternehmensgruppe sind laut Unternehmenssprecher die gemeinsame Nutzung der Vorteile für den Vertrieb und die Marktposition beider Unternehmen. Die Spanier, die nach eigenen Angaben in 170 Ländern mit 76 Produktionsstätten und weltweit über 21 000 Mitarbeitenden tätig sind, wollen ihrerseits von dem spezialisierten Know-how der Niedersachsen in Sachen Stahl-Email profitieren und das angestammte Roca-Produktportfolio im Bereich des Waschplatzes, das bislang von Keramik, Saphirkeramik und Mineralguss dominiert wird, ergänzen. Insofern hofft der designierte Commercial Director Michael Gatzke, dass diese Verbindung der entscheidende Schritt sei, um die Reichweite des Alape-Produktportfolio zu erweitern. Alape wurde 1896 von Adolf Lamprecht in Penig als Betrieb für Email-Produkte gegründet.

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