19. April 2024

Baugenehmigungen weiter im Sinkflug

Bis es eine deutliche Entspannung auf dem deutschen Wohnungsmarkt gibt, dürfte es noch eine Weile dauern. Ob dann die für den Sommer erwartete mögliche Senkung der Zinsen die Baulust wieder aufleben lässt, ist auch keine abgemachte Sache. Aktuell wird es deshalb bei den Klageliedern der Bauwirtschaft und den eher blutleeren Versprechungen der Politik bleiben. Denn das Statistische Bundesamt hat für den Zeitraum von Januar bis Februar 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erneut einen deutlichen Rückgang der Baugenehmigungen ermittelt.
So seien im Februar 2024 in Deutschland der Bau von 18 200 Wohnungen genehmigt worden, 18,3 Prozent weniger als im Februar 2023. Im Vergleich zum Februar 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 35,1 Prozent. In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.
In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im Zeitraum Januar bis Februar 2024 insgesamt 28 200 Wohnungen genehmigt. Das waren 24,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Entsprechend ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 35,1 Prozent auf 6 100 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen um 15,4 Prozent. Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich, und zwar um 21,5 Prozent auf 18 600 Wohnungen.

Dabei war es überaus kontraproduktiv, dass das Bauen gleichzeitig teurer wurde. So seien die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland laut Bundesamt im Februar 2024 um 2,8 Prozent gegenüber Februar 2023 gestiegen. Im November 2023, dem vorherigen Berichtsmonat der Statistiker, waren die Preise im Vorjahresvergleich sogar um 4,3 Prozent gestiegen. Preistreiber waren dabei besonders Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen (zum Beispiel Wärmepumpen), die im Berichtszeitraum 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum teurer wurden und Nieder- und Mittelspannungsanlagen (zum Beispiel Elektro-Warmwasserbereiter) mit +7,3 Prozent. Im Vergleich dazu waren die Preissteigerungen bei Wärmedämm-Verbundsystemen mit 3,5 Prozent geradezu noch moderat. (Quelle: Statisches Bundesamt Wiesbaden)


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